Samstag, 3. Oktober 2015

Meine "Arbeit" in Santo Domingo

Hallo Ihr Lieben :)

weil jetzt schon von ganz Vielen die Frage nach meiner Arbeit in Santo Domingo kam, schiebe ich das jetzt einfach mal meiner Wohnsituation vor und erzähle erstmal was über meinen Alltag hier.

Ich beginne, wie die meisten wahrscheinlich auch, meinen Tag um 8 Uhr in der Guaderia, der Kinderkrippe der Pfarrei. Dort arbeite ich mit den kleinsten der Kleinen, die zwischen 14 und 19 Monaten alt sind. Damit habe ich auch ganz am Anfang, als ich nach Santo Domingo gekommen bin, angefangen und ich muss sagen ich war nach 5 Stunden mit den Kleinen fix und fertig. Aber ich liiebe diese Arbeit grade im Moment einfach nur. Ja die Kleinen können Biester sein, vorallem wenn sie nichts essen wollen und wenn mir dann nach dem Versuch, 10 kleine hungrige oder auch nicht hungrige Mäuse zum essen zu bewegen mehr Suppe im Haar und an der Kleidung klebt als wahrscheinlich in den Kindern drinnen ist, fragt man sich schon mal kurz... HALLO?! was ist denn heute los. Aber wenn sie dann, so verschmutzt mit Essen wie sie dann sind, vor einem auf der Wickelkomode sitzen und einen mit dem süßesten Kleinkinderlächeln auf der ganzen Welt anlächeln kann man ihnen einfach nicht böse sein.

Das Gute an der Arbeit war auch am Anfang, dass die Kinder noch nicht reden können..Und die nötigsten und wichtigsten Worte hatte ich ganz schnell drauf. Insofern habe ich mich auch ganz schnell wirklich wohl in der Guaderia in der Gruppe von der Maria gefühlt.

Ein Tagesablauf sieht so aus, dass es um 8 anfängt, dass die Kinder alle so nach und nach eintrudeln und die meisten noch ziemlich verpeilt sind. Das ist wirklich mega süß, die größten Rabauken in der Früh so verschlafen zu sehen. Momentan ist es sehr nebelig in der Früh oder regnet, deshalb versammeln wir uns dazu immer in einem großen Raum, wo auf einem Fernseher "Lernmotivationslieder" laufen. So lernen die Kinder die Wochentage, oder wie die einzelnen Finger einer Hand heißen. Dabei steht immer eine der Erzieherinnen vorne und singt die Lieder motiviert mit und klatscht dazu. Da geht es mir, als absoluter Morgenmuffel, nicht anders als den meisten Kindern. Ich schaue verstört vom Fernseher zur Erzieherin und wieder zum Fernseher.
Dann kommen irgendwann so gegen halb 9 die Worte Vamos Chicos. Vamos a comer. Also auf gehts zum Frühstücken.
Danach, meistens war es noch nicht ein sooo großer Kampf die Kinder zum Essen zu bewegen, gehts in die verschiedenen Gruppenräume und es gibt eine dem Alter der Kinder entsprechende Aktivität.

Wenn alles gut läuft, dann sitzen die Kinder alle in der Nähe der Matratze und beschäftigen sich mit dem, was die Maria grade erzählt...


Wie ihr aber ja alle seht, sitzen hier nur 5 von 10 Kindern...naja
Danach gehts auf zum allseits beliebten Vormittagsschläfen..naja oder auch nicht. Ist ja auch voll blöd, wenn die großen Kinder draußen spielen dürfen und ich in meinem Bettchen liegen soll und wenn ich dann vielleicht doch endlich mal einschlafe, muss ich gleich um halb 11 wieder zum frutas essen.

Genau nach dem Versuch dann zu schlafen und dem Früchte essen, wird dann die Aktivität vom Morgen wiederholt. Zum Beispiel wird den Kindern durch ein selbstgemaltes pictograma, einer Bildergeschichte, nahe gebracht wie das Kücken macht.. Como se dice el pollito?- pio pio

Danach dürfen die Kinder noch bisschen spielen und um viertel vor 12 gehts dann endlich zum Mittagessen. Danach werden alle bettfertig gemacht und es geht zum Mittagsschlaf. Wenn dann endlich Ruhe eingekehrt ist, ist auch meine Arbeit in der Kinderkrippe getan.. Ich bin jedes Mal total am Ende und richtig fertig.
Aber es lohnt sich einfach alles, weil die Kinder immer irgendwas unerwartetes machen und einen immer zum lächeln bringen. Und wenn sie mit einem ganz enspannten Lächeln im Bettchen liegen und schlafen, weiß man, es geht Ihnen gut und man hat alles richtig gemacht. Das versöhnt einen mit allem :)

Dann gehe ich also so gegen halb 2/2 in meine Wohnung und habe eine halbe Stunde Zeit runter zu kommen. Und dann gehts ab in den Kinderhort.

Das ist schon wieder eine ganz andere Liga. Ich komme meistens dazu, wenn die Kinder grade aufm Weg zum Zähneputzen nach dem Mittagsessen sind und dann kommen immer alle ganz begeistert auf mich zu gestürmt und umarmen mich und wollen am liebsten dass ich nur Ihnen zuhöre. Ja und dann kommt das kleine Problemchen.... Ich verstehe sie einfach nicht. So war es zumindest die 1. Woche. Die Kinder sind im Alter von 8 bis 15 Jahren und demenstprechend reden sie mal schnell, mal langsam, mal undeutlich, mal nuschelig und so weiter... Inzwischen nach 2 Wochen merke ich, dass ich zumindest meistens verstehe was sie von mir wollen.
Im Gegenzug kann ich aber auch schon ziemlich gut sagen, was ich von ihnen will... Und das macht mich ziemlich stolz, weil ich merke, dass mein Spanisch wirklich Fortschritte macht und das ist einfach ein ganz positives Gefühl, was mich selber auch wirklich motiviert.

Im Kinderhort wird dann meistens so bis 3/ halb 4 Hausaufgaben gemacht. Und danach gibt es immer noch eine Aktivität. Manchmal sind wir auf einem Spielplatz und spielen Fußball. Ja ihr fragt euch bestimmt, die Kathi und Fußball... ernsthaft?! Ja ihr habt Recht...ich versuche es


Die letzte Woche sind hier alle ganz aufgeregt, weil nämlich am Sonntag ein großer Freiertag in Santo Domingo ist, bei dem alle möglichen Gruppe der Pfarrei und Gruppen aus der Stadt tanzen werden. So auch alle Kinder vom Kinderhort und dafür wurde natürlich ganz großartig geübt...


Ansonsten verbringe ich meine Zeit grade noch nicht sehr selbstständig. Aber ich darf schon weitesgehend selber arbeiten. Sei es, dass ich einzelnen Kindern bei den Hausaufgaben helfe, oder den menschlichen Körper auf englisch und spanisch rauf und runter bete, oder einfach mal ein Gedicht auf Spanisch diktiere. Dazu darf natürlich ein wunderschönes Bild nicht fehlen... Das die Kinder auch alle promt abezeichnet haben...


So das war erstmal ein Überblick über meine Arbeit, die ich bis jetzt mache. Mir macht die Arbeit wirklich Spaß und ich merke, dass sich von Tag zu Tag mein Spanisch verbessert. Ich habe mich inzwischen hier in meiner Wohnung ganz gut eingelebt und nehme auch schon am Leben der Pfarrei teil, das wirklich so vielfältig ist und mich sehr glücklich macht. Und auch wenn ich anfangs bisschen skeptisch war, glaube ich dass ich hier ein wunderschönes Jahr verbringen werde und darauf freue ich mich schon jetzt.

Nichtsdestotrotz vermisse ich euch alle unglaublich und freue mich von euch zu hören, auf welchem Weg auch immer :)

Ganz liebe Grüße an alle meine Herzensmenschen in Deutschland oder wo ihr euch gerade auf der Welt befindet<3
Eure Kathi


 

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