Freitag, 9. Oktober 2015

Fotos, Fotos, Fotooos


Hallo ihr Lieben in Deutschland,

heute will ich mal garnicht so viel in Worten erzählen, sondern lasse einfach mal Bilder sprechen...

Das ist die Straße, die wenn man runter schaut, man auf der linken Seite die Kirche erahnen kann, und auf der rechten Seite eine Mauer mit Holztor in der Mitte ist, das der Eingang zur Kinderkrippe ist und gleichzeitig auch der Eingang zu meiner Wohnung

 Das ist jetzt die wunderschöne Kirche der Pfarrei San Antonio de Padua mit dem Innenhof und einem Kirchturm, bei dem man die Glocken noch per Hand betätigt, was auch irgendwie zu dem ecuadorianischen Zeitgefühl passt. Wenns am einen Tag um 18.58 zur Messe klingelt und am anderen um 19.01 kümmert sich keiner um die 3 Minuten hin oder her :)

Hier im Innenhof könnt ihr auch ein paar Türen sehen, das sind die Räume, in denen nachmittags der Kinderhort stattfindet oder am Wochenende sich die Gruppen der Pfarrei treffen. Zum Beispiel die Kinder und Jugendlichen, die sich auf die Erstkommunion oder Firmung vorbereiten.

So sieht dann die Kirche von innen aus, wobei wahrscheinlich auch der wirklich üppige Blumenschmuck nicht fehlen darf. Denn in Ecuador sind ja Blumen in Fülle vorhanden und insofern werden die Kirchen auch immer reich damit geschmückt.
Auf der anderen Straßenseite sieht man dann das Tor, einmal von außen und dann von innen. Ich glaube bei den hohen Mauern und dem Tor brauche ich mir erstmal keine Sorgen machen, dass da jemand reinkommt, der da eigentlich nicht reinsollte...
So sieht der Innenhof dann aus, wenn ich ihn am Wochenende spontan zu meinem Wäschetrockner umfunktioniert habe...
Die Türe, die hier auf dem Foto rechts drauf ist, ist die Türe zu meinem Gruppenraum in der Kinderkrippe...

Wenn man an diesem Raum rechts vorbei geht, kommen noch weiter Gruppenräume und ein Gang, der im Spielplatz endet und schließlich der comedor...der allseits beliebte Essensraum
Sooooo und jetzt Trommelwirbel.....Kommt endlich meine Wohnung, die ich extra für euch aufgeräumt habe. Jeder der mich kennt, weiß glaube ich, dass ich mein Zimmer mal ganz gerne im Chaos versinken lasse. Jetzt habe ich eine ganze Wohnung für dieses Chaos. Das hat irgendwann dazu geführt, dass einer meiner Padres hier einen vorsichtigen aber trotzdem deutlichen Hinweis gegeben hat, dasss ich doch meine Wohnung bald mal putzen soll... Jaaaa ich habs verstanden :)

Das ist der Blick, wenn man in die Wohnung reingeht

Und hier von anderen Perspektiven, mit Küche. Ich habe also einen rießigen Tisch mit Küche und Wohnzimmer in einem...
Wer genauer hinschaut, sieht vielleicht die Zettel, die sich langsam aber sicher immer mehr in meiner Wohnung verteilen. Die haben bei diversen Leuten, die mich in der Wohnung besucht haben, schon ein paar Lacher ausgelöst..hihi

Wenn man rechts am Kühlschrank vorbei geht, kommt man in einen Gang, von dem dann die Zimmer weggehen..Und das ist der Blick, wenn man vor meiner Zimmertür steht. Gleich links gehts ins wunderschöne Bad....
Klein aber fein:) Mit der Dusche habe ich noch so meine Probleme, denn auch nach dem Putzen finde ich sie nicht sehr einladend, was bedeutet dass ich vermutlich ein Jahr mit FlipFlops duschen werde..haha. Naja meine Füße finden das wahrscheinlich nicht soooo cool, aber ich finde die Vorstellung angenehmer:)

Und zu guter Letzt kommt noch mein Zimmer aus 2 Perspektiven, weil ich einfach eine bisschen untalentierte Fotographin bin, die es nicht geschafft hat einen sinnvollen Blickwinkel zu finden...


Soo das war jetzt erstmal meine nächste Umgebung, in der ich mich inzwischen schon so richtig eingelebt habe und wo ich mich jedes Mal freue, wenn ich in die Ruhe dieser Wohnung komme. Eigentlich bin ich garnicht mehr so traurig, dass ich alleine hier wohne. Natürlich ist es nicht so angenehm, wenn einem die Einheimischen immer wieder sagen, dass die Gegend hier muy peligroso ist, aber ihr habt alle die hohe Mauer gesehen, die mich umgibt. Und im schlimmsten Fall ist meine Wohnung auch noch alarmgesichert und ich muss nur einen Knopf drücken und dann sitzt die ganze Umgebung senkrecht im Bett...Hihi so einen Knopf habe ich mir schon immer gewünscht...

Die Padres wohnen auch nicht weit von mir weg. Wenn ihr hinter der Kirche beim ersten Foto genauer hinschaut, dann sieht man ein orangenes Haus. Das ist der Konvent, in dem sie wohnen und in dem ich auch ganz schnell bin.
Also macht euch keine Sorgen um mich. Ich bin hier in den besten und wie ich glaube auch ziemlich sicheren Händen:)

Ich habe euch lieb meine Lieben und vermisse euch. Immerhin bin ich morgen schon seit 8 Wochen weg....

Ganz liebe Grüße <3
eure Kathi


Samstag, 3. Oktober 2015

Meine "Arbeit" in Santo Domingo

Hallo Ihr Lieben :)

weil jetzt schon von ganz Vielen die Frage nach meiner Arbeit in Santo Domingo kam, schiebe ich das jetzt einfach mal meiner Wohnsituation vor und erzähle erstmal was über meinen Alltag hier.

Ich beginne, wie die meisten wahrscheinlich auch, meinen Tag um 8 Uhr in der Guaderia, der Kinderkrippe der Pfarrei. Dort arbeite ich mit den kleinsten der Kleinen, die zwischen 14 und 19 Monaten alt sind. Damit habe ich auch ganz am Anfang, als ich nach Santo Domingo gekommen bin, angefangen und ich muss sagen ich war nach 5 Stunden mit den Kleinen fix und fertig. Aber ich liiebe diese Arbeit grade im Moment einfach nur. Ja die Kleinen können Biester sein, vorallem wenn sie nichts essen wollen und wenn mir dann nach dem Versuch, 10 kleine hungrige oder auch nicht hungrige Mäuse zum essen zu bewegen mehr Suppe im Haar und an der Kleidung klebt als wahrscheinlich in den Kindern drinnen ist, fragt man sich schon mal kurz... HALLO?! was ist denn heute los. Aber wenn sie dann, so verschmutzt mit Essen wie sie dann sind, vor einem auf der Wickelkomode sitzen und einen mit dem süßesten Kleinkinderlächeln auf der ganzen Welt anlächeln kann man ihnen einfach nicht böse sein.

Das Gute an der Arbeit war auch am Anfang, dass die Kinder noch nicht reden können..Und die nötigsten und wichtigsten Worte hatte ich ganz schnell drauf. Insofern habe ich mich auch ganz schnell wirklich wohl in der Guaderia in der Gruppe von der Maria gefühlt.

Ein Tagesablauf sieht so aus, dass es um 8 anfängt, dass die Kinder alle so nach und nach eintrudeln und die meisten noch ziemlich verpeilt sind. Das ist wirklich mega süß, die größten Rabauken in der Früh so verschlafen zu sehen. Momentan ist es sehr nebelig in der Früh oder regnet, deshalb versammeln wir uns dazu immer in einem großen Raum, wo auf einem Fernseher "Lernmotivationslieder" laufen. So lernen die Kinder die Wochentage, oder wie die einzelnen Finger einer Hand heißen. Dabei steht immer eine der Erzieherinnen vorne und singt die Lieder motiviert mit und klatscht dazu. Da geht es mir, als absoluter Morgenmuffel, nicht anders als den meisten Kindern. Ich schaue verstört vom Fernseher zur Erzieherin und wieder zum Fernseher.
Dann kommen irgendwann so gegen halb 9 die Worte Vamos Chicos. Vamos a comer. Also auf gehts zum Frühstücken.
Danach, meistens war es noch nicht ein sooo großer Kampf die Kinder zum Essen zu bewegen, gehts in die verschiedenen Gruppenräume und es gibt eine dem Alter der Kinder entsprechende Aktivität.

Wenn alles gut läuft, dann sitzen die Kinder alle in der Nähe der Matratze und beschäftigen sich mit dem, was die Maria grade erzählt...


Wie ihr aber ja alle seht, sitzen hier nur 5 von 10 Kindern...naja
Danach gehts auf zum allseits beliebten Vormittagsschläfen..naja oder auch nicht. Ist ja auch voll blöd, wenn die großen Kinder draußen spielen dürfen und ich in meinem Bettchen liegen soll und wenn ich dann vielleicht doch endlich mal einschlafe, muss ich gleich um halb 11 wieder zum frutas essen.

Genau nach dem Versuch dann zu schlafen und dem Früchte essen, wird dann die Aktivität vom Morgen wiederholt. Zum Beispiel wird den Kindern durch ein selbstgemaltes pictograma, einer Bildergeschichte, nahe gebracht wie das Kücken macht.. Como se dice el pollito?- pio pio

Danach dürfen die Kinder noch bisschen spielen und um viertel vor 12 gehts dann endlich zum Mittagessen. Danach werden alle bettfertig gemacht und es geht zum Mittagsschlaf. Wenn dann endlich Ruhe eingekehrt ist, ist auch meine Arbeit in der Kinderkrippe getan.. Ich bin jedes Mal total am Ende und richtig fertig.
Aber es lohnt sich einfach alles, weil die Kinder immer irgendwas unerwartetes machen und einen immer zum lächeln bringen. Und wenn sie mit einem ganz enspannten Lächeln im Bettchen liegen und schlafen, weiß man, es geht Ihnen gut und man hat alles richtig gemacht. Das versöhnt einen mit allem :)

Dann gehe ich also so gegen halb 2/2 in meine Wohnung und habe eine halbe Stunde Zeit runter zu kommen. Und dann gehts ab in den Kinderhort.

Das ist schon wieder eine ganz andere Liga. Ich komme meistens dazu, wenn die Kinder grade aufm Weg zum Zähneputzen nach dem Mittagsessen sind und dann kommen immer alle ganz begeistert auf mich zu gestürmt und umarmen mich und wollen am liebsten dass ich nur Ihnen zuhöre. Ja und dann kommt das kleine Problemchen.... Ich verstehe sie einfach nicht. So war es zumindest die 1. Woche. Die Kinder sind im Alter von 8 bis 15 Jahren und demenstprechend reden sie mal schnell, mal langsam, mal undeutlich, mal nuschelig und so weiter... Inzwischen nach 2 Wochen merke ich, dass ich zumindest meistens verstehe was sie von mir wollen.
Im Gegenzug kann ich aber auch schon ziemlich gut sagen, was ich von ihnen will... Und das macht mich ziemlich stolz, weil ich merke, dass mein Spanisch wirklich Fortschritte macht und das ist einfach ein ganz positives Gefühl, was mich selber auch wirklich motiviert.

Im Kinderhort wird dann meistens so bis 3/ halb 4 Hausaufgaben gemacht. Und danach gibt es immer noch eine Aktivität. Manchmal sind wir auf einem Spielplatz und spielen Fußball. Ja ihr fragt euch bestimmt, die Kathi und Fußball... ernsthaft?! Ja ihr habt Recht...ich versuche es


Die letzte Woche sind hier alle ganz aufgeregt, weil nämlich am Sonntag ein großer Freiertag in Santo Domingo ist, bei dem alle möglichen Gruppe der Pfarrei und Gruppen aus der Stadt tanzen werden. So auch alle Kinder vom Kinderhort und dafür wurde natürlich ganz großartig geübt...


Ansonsten verbringe ich meine Zeit grade noch nicht sehr selbstständig. Aber ich darf schon weitesgehend selber arbeiten. Sei es, dass ich einzelnen Kindern bei den Hausaufgaben helfe, oder den menschlichen Körper auf englisch und spanisch rauf und runter bete, oder einfach mal ein Gedicht auf Spanisch diktiere. Dazu darf natürlich ein wunderschönes Bild nicht fehlen... Das die Kinder auch alle promt abezeichnet haben...


So das war erstmal ein Überblick über meine Arbeit, die ich bis jetzt mache. Mir macht die Arbeit wirklich Spaß und ich merke, dass sich von Tag zu Tag mein Spanisch verbessert. Ich habe mich inzwischen hier in meiner Wohnung ganz gut eingelebt und nehme auch schon am Leben der Pfarrei teil, das wirklich so vielfältig ist und mich sehr glücklich macht. Und auch wenn ich anfangs bisschen skeptisch war, glaube ich dass ich hier ein wunderschönes Jahr verbringen werde und darauf freue ich mich schon jetzt.

Nichtsdestotrotz vermisse ich euch alle unglaublich und freue mich von euch zu hören, auf welchem Weg auch immer :)

Ganz liebe Grüße an alle meine Herzensmenschen in Deutschland oder wo ihr euch gerade auf der Welt befindet<3
Eure Kathi